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Als Memelland beziehungsweise Memelgebiet, litauisch Klaipėdos kraštas, wurde in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen der Teil Ostpreussens bezeichnet, der nördlich der Memel bzw. des Russ gelegen ist, sowie der entsprechende Teil der Kurischen Nehrung. Das Memelland wurde nach Artikel 99 des Versailler Vertrags 1919 ohne Volksabstimmung dem Völkerbund unterstellt. Von Anfang 1920 bis Anfang 1923 wurde es von Frankreich als dessen Vertreter verwaltet. Am 10. Februar 1923 wurde es von Litauen militärisch besetzt und annektiert. Am 8. Mai 1924 stimmte das litauische Parlament dem Autonomiestatus des Memelgebietes innerhalb Litauen zu. Am 23. März 1939 gab Litauen das Memelland an Deutschland zurück. Der 140 km lange und bis zu 20 km breite Landstreifen hatte 1939 145‘000 Einwohner. Die grösste Stadt war Memel (Klaipėda) mit 40‘000 Einwohnern.

Unter der französischen Mandatsverwaltung wurden zunächst Germania-Marken mit dem Aufdruck Memelgebiet herausgegeben (oben), denen über hundert französische Marken mit dem Aufdruck Memel und einem Wertüberdruck in deutscher Währung folgten. Gerade die Ausgaben auf französischen Ursprungsmarken sind auf Grund von zahllosen Aufdruckmängeln und -abarten, Papiersorten und anderen Besonderheiten ein sehr interessantes Sammelgebiet, das allerdings weitergehende Kenntnisse erfordert.

Nach der Besetzung durch Litauen wurden zuerst die französischen Marken aufgebraucht, überdruckt mit der litauischen Währung. Danach erschienen litauische Marken mit dem Aufdruck ‚Klaipèda‘. Auf Grund der politischen Ereignisse und der Inflation folgten die Ausgaben rasch aufeinander, so dass postalisch verwendete Marken selten sind.

Es folgten die endgültige Freimarken-Ausgabe im März 1923 und eine Gedenkausgabe am 12. April 1923. Am 16. April 1923 wurde die Währung umgestellt und zahlreiche Überdrucke mit der neuen Währung (1 Litas = 100 Cent) auf den Freimarken wurden bis Ende Mai 1923 herausgegeben (2. von unten). Am 1. Juni 1925 wurde der Verkauf von Memelmarken durch die Post eingestellt. Sie konnten bis Ende August 1925 aufgebraucht werden. Bis zur Übergabe des Gebietes an Deutschland am 23. März 1939 wurden litauische Marken verwendet.

Am 16. April 1923 wurde die Währung umgestellt und zahlreiche Überdrucke mit der neuen Währung (1 Litas = 100 Cent) auf den Freimarken wurden bis Ende Mai 1923 herausgegeben. Am 1. Juni 1925 wurde der Verkauf von Memelmarken durch die Post eingestellt. Sie konnten bis Ende August 1925 aufgebraucht werden. Bis zur Übergabe des Gebietes an Deutschland am 23. März 1939 wurden litauische Marken verwendet.
Bei sämtlichen Memel-Marken ist grösste Vorsicht geboten. Da eine grosse Menge an falschen Aufdrucken bekannt ist, sollten nur von einem anerkannten Prüfer geprüfte Marken erstanden werden.


Memelland ist frei

Nach der Besetzung des Memelgebietes durch Deutschland erschien eine, von privater Seite initiierte Ausgabe einer litauischen Marke mit dem Aufdruck ‚Memelland ist frei‘ und einer Elchschaufel in drei Typen, die vom 22. März bis zum 1. April 1939 Frankaturwert besass (unten). Marken mit dem Aufdruck eines Hakenkreuzes und dem Text ‚Wir sind frei‘ sind Mache.
Im Oktober 1944 marschierte die Rote Armee ein und das Memelland wurde Teil der Sowjetunion. 1948 wurde es von der Russischen SFSR abgetrennt und gemäss der Lage vor 1939 der Litauischen SSR angegliedert. Im Zuge der Perestroika, die im Baltikum die singende Revolution auslöste, erklärte sich Litauen 1990 als erste Sowjetrepublik zum souveränen Staat.